2/2021 Fachwerkhaus erwacht aus Dornröschenschlaf

Das stattliche Fachwerkhaus, erbaut 1548, hat viel erlebt. Es ist eines der wenigen Gebäude im unterfränkischen Sulzthal (Landkreis Bad Kissingen), das die großen Brände 1553 und 1664 überstanden hat. Überschwemmungen, Plünderungen, Pestwellen: Das Gemäuer könnte viel erzählen.
Erst die vergangenen 50 Jahre hätten es beinahe ins Wanken gebracht. Denn das Haus stand leer, Feuchtigkeit drang ein – über das massiv gemauerte Erdgeschoss zog sie immer weiter nach oben.

Die Eigentürmer stürzten sich in das Abenteuer, das denkmalgeschützte Haus, gerade noch rechtzeitig aus seinem Dornröschenschlaf zu wecken. Die Zeit schien dort wirklich stehengeblieben zu sein, erinnert sich die Projektleiterin bei Gerber Architekten aus Werneck: “Die Bäder stammten noch aus den 60er-Jahren, die Wohnräume atmeten den Charme der 70er.”
Da blieb nur, das Haus mit insgesamt knapp 250 Quadratmetern, einem Gewölbekeller, zwei Wohnetagen und Dachgeschoss komplett zu sanieren.

An der Fassade mit ihrer typischen Fachwerk- Optik wurde der Schlagregenschutz nach WTA Merkblatt 8-1 hergestellt und dauerhaft gewährleistet.
Somit konnten sich die Bauherren für das Innendämmsystem UdiIN RECO entscheiden das zu 100 Prozent aus Holzfasern besteht und als natürliches Produkt zu der mit Lehm verfüllten Fachwerk-Konstruktion passt. Zudem schmiegen sich die biegsamen Dämm- platten mit Untergrundausgleich regelrecht an die Wand an. Das ist gerade bei historischen Gebäuden ein entscheidender Aspekt, weil die Wände oft sehr uneben sind.
Die Wohnräume im Erd- und Obergeschoss, insgesamt 160 Quadratmeter, wurden mit Dämmmatten einer Stärke von zehn Zentimetern ausgekleidet. Die Wärmedurchgangskoeffizient der Außenwand ist so geringer als 0,40 W/(m²K).