Schimmelpilzbefall im Außenwandwinkel, horizontal begrenzt

Disclaimer

Die hier vorgestellte Zusammenstellung typischer Schadensfälle dient ausschließlich der allgemeinen Informationen über vereinzelt anzutreffende Schadensbilder bei Planung und Ausführung von Innendämmmaßnahmen.

Die Verwendung der Inhalte liegt daher in der alleinigen Verantwortung des Anwenders. Die Inhalte sind kein Ersatz für Planungsleistungen, so dass der Anwender in jedem Fall zu prüfen hat, ob die hier dokumenerten Inhalte im Einzelfall anwendbar sind.

Für Schäden jeglicher Art, die aus der Verwendung dieser bereitgestellten Informationen entstehen, übernimmt der Fachverband Innendämmung e.V. keine Haftung oder Gewährleistung.

Schadensort und Schadensumfang

Wohnzimmer in einer Wohnung in einem Wohnhaus, Altbau Schimmelpilzbefall in einer Außenwandecke, horizontal begrenzt in ca. 80 cm, bzw. in ca. 1 m Höhe.

Aufbau der Bauteile

Im Rahmen einer Sanierung in der Vergangenheit wurden auf den Außenwänden im unteren Wandbereich Innendämmplatten aufgebracht. Die Oberkanten der Innendämmplatten befinden sich jeweils etwa in Höhe der Unterkante des horizontal begrenzten Schimmelpilzbefalls (siehe Bild 1).

Schadensursache

Innendämmungen haben das Ziel, die Oberflächentemperaturzustände auf den raumseitigen Wandober- flächen zu erhöhen. Werden Innendämmungen auf Außenwänden jedoch nicht vollflächig, sondern nur partiell aufgebracht, besteht in der kalten Jahreszeit das Risiko, dass sich linienförmig am Übergang der Innendämm- platte zum massiven Bestandsuntergrund ein Temperaturunterschied einstellt. Auf den kühleren Wandoberflächen ohne Innendämmung stellen sich in der kalten Jahreszeit auch höhere Luftfeuchtezustände ein, verglichen mit den angrenzenden Wandoberflächen mit Innendämmung. Höhere Luftfeuchtezustände führen zu einem höheren Risiko zu Schimmelpilzbefall.

Sanierungsmaßnahmen

Die Innendämmung ist zu erneuern.
Der vorhandene Wärmeschutz der Außenwände ist hinsichtlich der Mindestanforderungen zur Vermeidung von Schimmelpilzbefall nach DIN 4108 zu prüfen. Die Mindestanforderungen sind immer an allen Stellen der Umfassungsbauteile einzuhalten. Die Ausführung einer vollflächigen Innendämmung auf den Außenwänden ist zu planen unter Berücksichtigung der Hinweise in den WTA-Merkblättern und der Herstellerhinweise.

Fazit

Die Innendämmung selbst ist nicht die Schadensursache. Die bauphysikalische Wirkung, dass sich in der kalten Jahreszeit Temperaturunterschiede auf den raumseitigen Außenwandoberflächen im Übergang zwischen Innendämmung zum Bestand einstellen, wenn Innendämmplatten lediglich partiell aufgebracht werden, wurde unterschätzt. Dies führte zur Bildung der Grundlagen für den Schimmelpilzbefall.

Wenn der Wärmeschutz der Außenwände, insbesondere die raumseitigen Oberflächentemperaturzustände, erhöht werden sollen, sollte raumseitig ein vollflächiges Innendämmsystem vorgesehen werden, damit die Temperaturunterschiede auf den Wandoberflächen und den angrenzenden Bauteilen (flankierende Bauteile) so gering wie möglich gehalten werden können.

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