Schimmelpilzbefall auf Terrassentürleibungsflächen

Disclaimer

Die hier vorgestellte Zusammenstellung typischer Schadensfälle dient ausschließlich der allgemeinen Informationen über vereinzelt anzutreffende Schadensbilder bei Planung und Ausführung von Innendämmmaßnahmen.

Die Verwendung der Inhalte liegt daher in der alleinigen Verantwortung des Anwenders. Die Inhalte sind kein Ersatz für Planungsleistungen, so dass der Anwender in jedem Fall zu prüfen hat, ob die hier dokumenerten Inhalte im Einzelfall anwendbar sind.

Für Schäden jeglicher Art, die aus der Verwendung dieser bereitgestellten Informationen entstehen, übernimmt der Fachverband Innendämmung e.V. keine Haftung oder Gewährleistung.

Schadensort und Schadensumfang

Kinderzimmer in einer Wohnung in einem MFH, Baujahr um 1997 Schimmelpilzbefall auf den Leibungsflächen einer Terrassentür, insbesondere oberhalb des Fußbodens

Aufbau der Bauteile

In der Vergangenheit wurde bereits Schimmelpilzbefall auf den Außenwänden festgestellt. Im Rahmen einer Sanierung wurden Kalziumsilikatplatten auf den Außenwänden zur Erhöhung des Wärmeschutzes der Außenwände mit dem Ziel der Erhöhung der raumseitigen Wandoberflächentemperaturen aufgebracht.

Danach hat sich erneut Schimmelpilzbefall auf der Leibungsfläche gebildet (Bild 1).

Schadensursache

Innendämmplatten wurden im Rahmen der Sanierung zwar auf den Außenwandoberflächen aufgebracht, jedoch nicht auf den Leibungsflächen.
Werden Teilflächen der Außenwand (z.B. Leibungs- und Sturzflächen) nicht in das Innendämmsystem einbezogen, entsteht auf den Oberflächen ohne Innendämmung ein Risiko zu Schimmelpilzbefall. Die Ursache liegt in dem Temperaturunterschied auf den Wandoberflächen mit und ohne Innendämmplatten. Über den Wandquerschnitt mit der Innendämmung wird in gleicher Zeit weniger Wärmeenergie an die Außenluft transportiert, verglichen mit dem Wandquerschnitt, der keine Innendämmung aufweist. In der Folge stellen sich raumseitig auf den Wandoberflächen ohne Innendämmung tiefere Oberflächentemperaturen ein, verglichen mit den Wandoberflächen mit Innendämmung.

Das Risiko zu Schimmelpilzbefall auf den Leibungsflächen verstärkte sich, weil in der Anschlussfuge zwischen Blendrahmen und Stahlbeton stellenweise Fehlstellen in der Wärmedämmung (PUR-Ortschaum) vorlagen. Auch war raumseitig die Luftdichtheit im Bereich der Anschlussfuge nicht sichergestellt.

Sanierungsmaßnahmen

  • Leibungs- und Sturzflächen müssen in das Innendämmsystem einbezogen werden.
  • Abbruch der vorhandenen Putzbeschichtung auf der Sturz- und auf den Leibungsflächen, Freilegung der Anschlussfugen für Kontrolle der Einbaulage der Wärmedämmung.
  • Berechnung Wärmeschutz und Prüfung auf Einhaltung der Mindestanforderungen an den Wärmeschutz.
  • Einbau Wärmedämmung, Montage eines geeigneten Luftdichtheitsbandes.
  • Aufbringen einer Kalziumsilikatplatte nach Herstellerhinweisen.
  • Anschluss an vorhandene Kalziumsilikatplatten fachgerecht herstellen, Auftrag der systemzugehörigen Spachtel- und Farbbeschichtung.
  • Kontrolle, bzw. bei Erfordernis, Instandsetzung des Regenschutzes auf der Fassade.

Fazit

Die Innendämmung ist für den Schimmelpilzbefall nicht ursächlich. Sollen Innendämmungen aufgebracht werden, müssen diese entsprechend der Hinweise der WTA-Merkblätter und der Herstellerhinweise des jeweiligen Innendämmsystems geplant und ausgeführt werden. Dazu gehört u.a. auch die Prüfung des Untergrundes und die Einbeziehung aller erforderlichen flankierenden Flächen, wie z.B. die Leibungs- und Sturzflächen, in das Innendämmsystem.

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